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Gemeinde Stockelsdorf plant MEGA Batteriespeicheranlagen

Gemeinde Stockelsdorf plant MEGA Batteriespeicheranlagen

Auf der Gemeinderatssitzung am 26.05.2025 wollte die Gemeinde drei Aufstellungsbeschlüsse für Batteriespeicheranlagen freigeben. Diese Entscheidungen sind auf die übernächste Gemeinderatssitzung verschoben worden, weil noch „offene Fragen“ geklärt werden sollen. In der Zwischenzeit plant die Gemeinde mit Vertretern des Bauamts und Bauausschusses Batteriespeicheranlagen zu besichtigen.

Die Lübecker Nachrichten haben in einem Artikel am 22.05.2025 über die Vorhaben berichtet.

Folgendes ist geplant:

Zwei der Flächen, die Kleineren, liegen in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Umspannwerks. Für die dritte Fläche, die allein einen Flächenbedarf von 7 ha für die Anlagen hat, ist eine 17 ha große Fläche weitab des Umspannwerks in rein landwirtschftlich genutzter Umgebung nördlich des Pohnsdorfer Weges, der Pohnsdorf mit Dissau verbindet, vorgesehen..

In der Sitzung des Bauausschusses haben die drei Projektierer für ihre jeweiligen Flächen jeweils einen sehr informativen Vortrag gehalten. Dabei wurde deutlich gesagt, dass die Gemeinde mit mindestens einem der Projektierer bereits seit 2023 unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Dieser Projektierer hat bereits eine Gesellschaft in Stockelsdof gegründet und verspricht der Gemeinde Gewerbesteuereinnahmen von mehr als 3 Mio € pro Jahr.

Diese Zahlen sind realistisch, zumal Stockelsdorf gerade den Hebesatz für die Gewerbesteuer erhöhen will. Woher die ca. 20 Mio. jährlich zu besteuernden Gewerbeerträge kommen, kann in dem Beitrag über die Wirtschaftlichkeit einer BESS Anlage mit 250 MW entnommen werden.

Eine Übersichtsskizze stellt die Gesamtbelastung rund um Pohnsdorf dar.

Hier können die Präsentationen der drei Projektierer heruntergeladen werden (Quelle: Ratsinformationssystem der Gemeinde Stockelsdorf, Anlagen zur Niederschrift der Sitzung vom 13.05.25):

1. Batteriespeicher Harmony (westlich des Umspannwerks, 300 MW)

2.Batteriespeicher Kyon (Südöstlich des Umspanwerkes, ca. 220 MW)

3. Batteriespeicher Isenau (Nördlich des Umspannwerkes, 250 MW)

Es geht also auf beiden Seiten – beim Projektierer und Pachtgeber für die Flächen auf der einen Seite und bei der Gemeinde auf der anderen Seite vor allem erst einmal wieder um Geld.
Wieder einmal sind die Bürger nicht eingebunden, obwohl von solchen Anlagen große Risiken ausgehen.

Großbatteriespeicher oder auch BESS (Battery Energy Storage Systems)  auf der Basis der geplanten Lithium Ionen Technologie bergen erhebliche Risiken, vor allem durch:

  • Thermal Runaway (unkontrollierte Kettenreaktion in Lithium-Zellen)
  • Fehlerhafte Kühlung / Überhitzung
  • Mechanische Schäden oder Produktionsfehle

Der Löschwasserbedarf bei Havarien in BESS (Battery Energy Storage Systems) – insbesondere bei Lithium-Ionen-Batterien – ist ein kritisches Thema, da es sich nicht um klassische Brände handelt, sondern um sogenannte „Thermal Runaways“, die schwer zu kontrollieren sind.

Der Löschwasserbedarf beträgt 10.000–20.000 Liter Wasser pro Container / pro Stunde, d.h. bei einem Großbrand im größten der Batteriespeicher der 250 MW umfassen soll und ca. 100 Container umfassen wird, benötigt man im Maximalfall 1 Mio Liter  Wasser pro Stunde. Dieses ist schlichtweg unmöglich.

Es bedarf also eines intelligenten Designs und einen ausreichend großen Abstand der einzelnen Container voneinander. Dann kann hoffentlich ein Brand entsprechend eingedämmt werden.

Auch für Versicherer sind diese Anlagen eine große Herausforderungen. Der Fachartikel Batteriespeicher: „Das Risiko von Großschäden lässt sich minimieren “ beschreibt diese sehr gut.

Die bisher größte Batteriespeicheranlage ist Ende Mai 2025 in Bollingstedt in Betrieb genommen worden. Sie ist kleiner als die Anlagen die in Stockelsdorf geplan werden. Der NDR berichtete in einem Filmbeitrag darüber. Ebenso Sat 1.

Wenn man den NDR Beitrag bis zu Ende hört, wird deutlich, welche Folgen die BESS noch haben werden. Sie werden in unmittelbarer Nähe zur Ansiedlung energieintensiver Industrien führen. Gut für Arbeitsplätze und noch mehr Gewerbesteuer, schlecht für die Umwelt und die Landwirtschaft, weil weitere Flächen vernichtet werden udn für die Anwohner der bisher ländlichen Gemeinden.

Ein Video aus dem Jahr 2020 aus der Gemeinde Hohenlohe zeigt, wie besorgte Bürger aktiv wurden. Der Unterschied dort zu Stockelsdorf: Der Bürgermeister vertritt die Interessen der Bürger und nicht die Interessen der Industrie.

Alternativen zum Windkraftausbau

In den letzten Tagen sind zunehmend wieder Alternativen ins Gespräch gekommen.

  • Belgien verlängert seine Atommeiler und will neue Kraftwerke bauen.
  • Dänemark der Windkraft Weltmeister schwenkt auf Atomkraft um  wie einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom
  • Italien plant, den vor Jahrzehnten vorgenommenen Atomausstieg zurückzunehmen.

Im heutigen Pioneer Briefing habe ich einen interessanten Artikel gefunden.

Dort steht u.a.

„Die Atomkraft ist also kein „totes Pferd“, wie Olaf Scholz glaubte, sondern quicklebendig. In Deutschland findet daher nächste Woche Donnerstag die Anschaltkonferenz von Atomaktivisten statt. Ziel: das stehende Pferd in Deutschland wieder anzutraben.

Die Atomaktivistin Anna Veronika Wendland plädiert in ihrem Gastbeitrag dafür, der Atomkraft wieder eine Chance zu geben.

Der Journalist Stefan Laurin hat sich sogenannte Thorium-Reaktoren genauer angesehen. Jene Small Modular Reactors könnten die Zukunft der Atomtechnologie sein, schreibt er. „

Hier für Nichtabonnenten eine Zusammenfassung des Artikels von Stefan Laurin vom 16.05.2025:


Kernaussage:

Der Artikel argumentiert, dass Deutschland angesichts hoher Strompreise, CO₂-Emissionen und einer ineffizienten Energiewende alternative Technologien wie Thorium-Flüssigsalzreaktoren (MSR) stärker in Betracht ziehen sollte, um Versorgungssicherheit, Klimaneutralität und Unabhängigkeit zu erreichen.


Hintergrundprobleme:

  • Strom in Deutschland ist mit 40 Cent/kWh der teuerste in Europa.

  • CO₂-Ausstoß ist trotz erneuerbarer Energien hoch (381 g/kWh in 2024).

  • Der Umbau zur Klimaneutralität könnte bis 2045 bis zu 13,3 Billionen Euro kosten.

  • Die Industrie leidet unter Deindustrialisierung und fehlender internationaler Wettbewerbsfähigkeit.


Lösungsansätze:

  • Die Rückkehr zur Kernkraft wird diskutiert, u.a. durch neue Projekte wie Fusionsreaktoren in Deutschland (z. B. Focused Energy, Proxima).

  • Ergänzend wird auf Thorium-Flüssigsalzreaktoren gesetzt:

    • Sicherer als herkömmliche Kernkraft durch passive Kühlung.

    • Geringere radioaktive Abfälle.

    • Thorium ist dreimal häufiger als Uran.

    • Kompakte Bauweise als Small Modular Reactors möglich.

    • China, Indien, Dänemark und die Schweiz (via ETH Zürich) sind bereits aktiv.


Empfehlung:

  • Deutschland sollte Forschungskooperationen eingehen (z. B. mit Copenhagen Atomics).

  • Eine Doppelstrategie aus Fusion und Flüssigsalzreaktoren würde technologische Unabhängigkeit stärken und der Industrie neue Exportchancen eröffnen.

Unterschriftensammlung erfolgreich abgeschlossen

Die Unterschriftensammlung im Bürgerbegehren zum weiteren Ausbau der Windenergie in der Gemeinde Stockelsdorf ist am 10. Mai 2025 erfolgreich abgeschlossen worden.

Am Montag, den 12.05.2025 übergaben die drei Vertretungsberechtigten für das Bürgerbegehren, Carsten Draudt aus Krumbeck, Jörn M. Zacharias aus Dissau und Klaus-Olaf Zehle aus Curau dem Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Stockelsdorf, Stefan Köhler, zwei Ordner mit insgesamt mehr als 2.200 Unterschriften für jedes der beiden Bürgerbegehren.

Pressemitteilung vom 14.05. 2025 Bürgerentscheid Stockelsdorf HORIZONT Stockelsdorf

Interessante Links zu Beiträgen rund um das Thema Windkraftausbau

Uns sind in den letzten Wochen von vielen Unterstützern unserer Initiative Informationen und Webseiten zum Thema Windkraft zugesendet worden.

Videodokumentation: Die Windkraftkontroverse

Wir versuchen hier einen Überblick zu geben.

Themenübersicht

1. Energiewende allgemein und Wirtschaftlichkeit

2. Gesundheit

3. Umweltschutz/Gefahren

4. Artenschutz

5. Lärm

6. regionale Initiativen

zu 1. Energiewende allgemein und Wirtschaftlichkeit

 

04.05.25 Windkraft-Lügen entlarvt: Deutschland braucht viel weniger Anlagen als behauptet – FOCUS online

01.05.2025 Schattenseiten der Energiewende

25.03.2025  Energiewende: So lassen sich nach Ansicht der Stromkonzerne Milliarden einsparen beschreibt Einsparpoteniale durch einen koordinierten und fokussierten Ausbau erneuerbarer Energien

21.03.2025 „Klimaneutralität bis 2045“ Wo Schuldenmilliarden spurlos verdampfen beschreibt, dass die Klimaneutralität bis 2045 fast unerreichbar ist und Erneuerbare Energien derzeit erst 20% des Energieverbrauchs abdecken.

16.09.2024 Bis zu 1000 neue Windkraftanlagen in Nordfriesland: „Follow the money“ – oder die Lizenz zum Gelddrucken beschreibt gut, welche Profite Projektierer und Anlagenbetreiber aufgrund der EEG Subventionen erwirtschaften können.

03.09.2023 Streifall Windenergie Dieser 30 minütige Beitrag aus der ZDF Mediathek beschreibt die Konfliktsituation zwischen Naturschutz und Energiewende

 

 

zu 2. Gesundheit

16.03.2025 Gesundheitsgefährdung durch Windräder  Erklärt die oft unterschätzten Gefahren durch von Windkraftanlagen emittierte Luftdruckpulse

zu 3. Umweltschutz

10.03.2025 Giftige Rotorblätter von Windrädern als Zeitbomben beschreibt die Gefahren für die Umwelt, die von industriellen Windkraftanlagen für Boden, Wasser, Tiere und Menschen ausgehen

06.03.2025 Klage: Naturschutzverein will Windkraftanlagen in Bayern verhindern

16.05.2025 3 Flügelbrüche in 13 Monaten 
Im Windpark Alfstedt in Niedersachsen kam es zwischen September 2022 und Oktober 2023 zu drei Rotorblattbrüchen an baugleichen Windkraftanlagen des Herstellers General Electric. Nach diesen Vorfällen wurden alle fünf Anlagen des Betreibers Energiekontor aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Die Bruchstücke der Rotorblätter, bestehend aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK), verteilten sich über einen Umkreis von bis zu 1.800 Metern und kontaminierten umliegende Felder.

16.05.25 Bremervörde: Windrad geht in Flammen auf
Am 16. Mai 2025 geriet in Bremervörde, Niedersachsen, ein Windrad aufgrund eines technischen Defekts in Brand. Die Flammen erfassten sogar ein Rotorblatt. Die Feuerwehr konnte lediglich die Trümmerteile am Boden löschen, da ein Löschen des brennenden Windrads in großer Höhe nicht möglich war.

Beitrag von ENBW zum Recycling

zu 4. Artenschutz

11.03.2025 Abrieb von Windrädern für hohe PFAS-Werte in Wildschweinen verantwortlich?

zu 5. Lärm

zu 6. Ausbau in Schleswig-Holstein und regionale Initiativen bundesweit

25.03.2025  58 neue Windräder in Schleswig-Holstein – hier dürfen sie gebaut werden  Ergebnis einer Auktion der Bundesnetzagentur

26.03.2025  Diese Bäume fallen: Windkraft im Ebersberger Forst – So sieht es an den fünf Standorten aus

19.03.2025 Protestaktion in Vesperbild: 400 Menschen wehren sich gegen Windkraft-Projekt

13.03.2025 Historiker schlagen Alarm wegen Windkraftplänen bei Broock

11.03.2025 Protest gegen Windausbau in Westmecklenburg ruft Landrat auf den Plan

06.03.2025 Windpark bei Baiereck: Brummton raubt den Schlaf – hier dreht sich erst mal nichts mehr | swp.de

25.02.2025 Stockelsdorf: Pläne zu Windrädern und 380-kV-Strommasten sorgen für Protest

24.02.2025 Warum sich Emleben im Bürgerentscheid gegen den Bau von Windrädern entschieden hat

05.02.2025 Schwarz-Grün stoppt Vorhaben Der Bau von 1427 Windrädern in NRW ist in Gefahr

Einwendungen gegen die Anträge für zwei WKA südlich Curau

Bis einschließlich 8. Mai 2025, können Einwendungen gegen das Vorhaben schriftlich oder per Fax beim Landesamt für Umwelt, Abteilung Immissionsschutz, Dezernat 31, Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek, erhoben werden. Die Einwendung muss mit Namen, Anschrift, Unterschrift sowie dem Aktenzeichen G20/2023/081 – 082 versehen und bis zum letzten Tag der Einwendungsfrist bei der Behörde eingegangen sein.

Ebenfalls können Einwendungen auf elektronischem Wege an die E-Mail-Adresse poststelle.flintbek@LfU.Landsh.de gesendet werden. Die Einwendung muss mit Namen, Anschrift sowie dem Aktenzeichen G20/2023/081 – 082 versehen und bis zum letzten Tag der Einwendungsfrist beim Landesamt für Umwelt eingegangen sein.

Als Beispiel finden Sie die Zusammenfassung einer Einwendung hier:

Zusammenfassung Einwendung

Schattenseiten der Energiewende

Schattenseiten der Energiewende: Risiken des unkontrollierten Photovoltaikausbaus – und wie Batteriespeicher helfen können

Die Energiewende gilt als ein zentraler Pfeiler im Kampf gegen den Klimawandel – und Photovoltaik (PV) spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Doch der rasante Ausbau von Solaranlagen in Deutschland birgt auch ernstzunehmende Risiken, insbesondere für die Stabilität unseres Stromnetzes. Die Bundesnetzagentur warnt inzwischen eindringlich: Der Solar-Zubau läuft aus dem Ruder – mit potenziell gefährlichen Folgen.

Das Problem mit der Netzstabilität

Im Jahr 2024 wurden 16 Gigawatt (GW) neue PV-Leistung ans Netz gebracht. Insgesamt summiert sich die installierte Leistung auf rund 105 GW. Das klingt beeindruckend – aber auch beunruhigend. Denn: Die Einspeisung von Solarstrom steigt dadurch rasant, oft ohne Rücksicht auf die tatsächliche Nachfrage im Netz.

Besonders problematisch sind dabei kleine PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern oder Balkonen. Diese speisen Strom unabhängig vom Marktpreis und aktuellen Verbrauch ins Netz ein. Das führt an sonnigen Tagen mit geringer Stromnachfrage zu einer gefährlichen Überproduktion, die die Netzfrequenz aus dem Gleichgewicht bringen kann. Schon minimale Abweichungen vom Sollwert von 50 Hertz können gravierende Folgen haben – bis hin zum Blackout.

Warum große Anlagen weniger problematisch sind

Größere PV-Anlagen ab 100 kW unterliegen der Direktvermarktung: Sie reagieren auf Preissignale und können bei Überangebot vom Betreiber abgeregelt werden. Bei kleinen Anlagen fehlt diese Steuerungsmöglichkeit jedoch oft. Laut Bundesnetzagentur sind rund 50 GW PV-Leistung nicht fernsteuerbar – ein enormes Risiko bei wolkenlosem Himmel.

Das Osterwochenende 2025 als Warnsignal

Ein Beispiel für die Problematik: Am Ostersonntag 2025 war die Stromerzeugung durch PV und Wind so hoch, dass sie den Verbrauch fast vollständig deckte. Doch fossile Kraftwerke, die als „Grundlast“ für die Netzstabilität notwendig sind, ließen sich nicht vollständig herunterfahren. Das Ergebnis: Ein Überschuss von mehr als 8 GW musste ins Ausland exportiert werden – ein Zustand, der langfristig weder planbar noch tragbar ist.

Teil der Lösung: Batteriespeicher (BESS)

Gerade angesichts dieser Herausforderungen können große Batteriespeicheranlagen (BESS) eine Schlüsselrolle übernehmen:

  • Pufferspeicher für Solarstrom: Batteriespeicher nehmen überschüssigen Strom aus PV-Anlagen auf und geben ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab – z. B. am Abend, wenn der Bedarf steigt.
  • Spitzenkappung (Peak Shaving): Sie helfen, extreme Solarspitzen abzufedern, indem sie kurzfristig große Energiemengen zwischenspeichern.
  • Netzfrequenzstabilisierung: Moderne Speicher reagieren blitzschnell auf Frequenzschwankungen und können gezielt Energie einspeisen oder aufnehmen, um das Stromnetz bei exakt 50 Hertz zu stabilisieren.
  • Entlastung regionaler Verteilnetze: In Regionen mit hoher PV-Dichte können lokale Speicher verhindern, dass Strom überlastete Netze zurückspeist oder gar abgeregelt werden muss.
  • Sektorenkopplung ermöglichen: Überschüssiger Solarstrom kann über Speicher auch in Wärmeanwendungen oder E-Mobilität integriert werden.

Richtig eingesetzt, wirken BESS also als stabilisierende Brücke zwischen volatiler Erzeugung und stetigem Verbrauch – und ermöglichen damit überhaupt erst einen sicheren, großflächigen Ausbau von Photovoltaik.

Aber auch BESS haben Risiken

So wertvoll Batteriespeicher für die Energiewende sind – auch sie bringen nicht zu unterschätzende Gefahren und Herausforderungen mit sich:

  • Brand- und Explosionsgefahr: Insbesondere Lithium-Ionen-Batterien können bei technischen Defekten in Brand geraten. Thermal Runaway – eine unkontrollierbare Kettenreaktion – ist schwer zu stoppen und benötigt zehntausende Liter Löschwasser.
  • Löschwasser-Entsorgung: Bei einem Brand entsteht kontaminiertes Löschwasser, das giftige Stoffe wie Schwermetalle und PFAS enthalten kann. Es muss als Sondermüll entsorgt werden.
  • Landschaftsverbrauch: Großanlagen benötigen hunderte Container auf mehreren Hektar Fläche, oft in ländlichen Gebieten. Dies kann zu Konflikten mit Anwohnern oder Landwirten führen.
  • Gefährdung der Bevölkerung: Bei Havarien, wie z. B. im US-Bundesstaat Arizona oder im australischen Victoria, kam es zu Evakuierungen, Verletzten und Sperrzonen.
  • Rohstoffbedarf: Die Produktion großer Speichersysteme verschlingt erhebliche Mengen Lithium, Kobalt und Nickel – Rohstoffe, deren Gewinnung ökologisch und sozial umstritten ist.

Daher fordern viele Experten, Bürgerinitiativen und Kommunen klare Sicherheitsvorgaben, Mindestabstände zu Wohngebieten und eine transparente Standortplanung für BESS-Projekte.

Was noch getan werden muss

Die Netzbetreiber verfügen über Maßnahmen wie Redispatching und Regelenergie, um kurzfristig auf Instabilitäten zu reagieren. Doch das sind Notfalllösungen, keine nachhaltige Strategie. Auch das neue Solarspitzengesetz soll helfen, PV-Spitzen zu entschärfen – ob es ausreicht, bleibt abzuwarten.

Langfristig braucht es:

  • Intelligente Steuerungssysteme, um auch kleine PV-Anlagen marktgerecht zu integrieren.
  • Netzausbau, besonders in Regionen mit hoher PV-Dichte.
  • Investitionen in BESS-Projekte, auf geeigneten Flächen und  unter Beachtung von Sicherheitsstandards und Umweltverträglichkeit.
  • Aufklärung und klare Vorgaben, um Betreiber kleiner Anlagen in die Verantwortung zu nehmen.

Fazit

Die Energiewende ist notwendig – aber sie darf nicht blindlings vorangetrieben werden. Ohne intelligente Regulierung, technische Nachrüstung und eine sichere Integration von Speichern droht aus dem Hoffnungsträger Photovoltaik ein Risikofaktor zu werden. Batteriespeicher können ein entscheidender Baustein für ein stabiles Stromsystem sein – wenn sie unter Einbeziehung der Bürger mit Augenmaß geplant, gesichert und in regionale Energiekonzepte eingebettet werden.

Landesentwicklungsplan 2025 Teilfortschreibung Windenergie an Land

Am 29. April 2025 hat die Landesregierung einem zweiten Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) Windenergie zugestimmt. 35 Ziele und 34 Grundsätze der Raumordnung sollen bestimmen, wo und in welcher Form zukünftig das Land und die Gemeinden Windenergiegebiete ausweisen dürfen. Darüber hinaus gibt es eine Plankarte der Ausschlusskriterien (Ziele der Raumordnung), deren Gebietskulisse noch nicht in anderen Planwerken dargestellt ist.

Beteiligung

Zweiter Entwurf Teilfortschreibung „Windenergie an Land“

Bekanntmachung Beteiligungsverfahren zweiter Entwurf LEP Windenergie (PDF, 1.022KB, Datei ist barrierefrei)

Unser Bürgerbegehren

Unten in diesem Beitrag finden Sie Hintergründe zu unserem Bürgerbegehren und die Begründung.

Hier finden Sie unser Bürgerbegehren zum herunterladen.

DOWNLOAD: Bürgerbegehren Stockelsdorf Obernwohlde, Arfrade, Eckhorst und Krumbeck

DOWNLOAD: Bürgerbegehren Stockelsdorf Pohnsdorf, Curau, Dissau und Klein Parin

Es gibt je ein Bürgerbegehren für die Flächen
a) Obernwohlde, Arfrade, Eckhorst und Krumbeck
b) Pohnsdorf, Curau, Dissau und Klein Parin

Wenn Sie uns mit Ihrer Unterschrift unterstützen wollen und uns nicht an Samstagen auf Wochenmärkten oder vor Famila, Rewe, Netto, Penny, Aldi antreffen, haben Sie zwei Möglichkeiten.

1. Wir kommen zu Ihnen und holen uns Ihre Unterschrift ab.

2. Sie drucken beide Dokumente nach dem Download doppelseitig mit Vorder- und Rückseite aus und schicken es uns zu an:
Horizont
c/o Klaus-Olaf Zehle
Curauer Dorfstraße 39
23617 Stockelsdorf

Rahmenbedingung der Bürgerbegehren:            

Wir starten zwei parallele Bürgerbegehren, eines für die Fläche zwischen Pohnsdorf, Curau, Dissau und Klein Parin, das andere für die Fläche zwischen Obernwohlde, Arfrade, Eckhorst und Krumbeck

Wir wollen und wir als Bürger der Gemeinde können gemeinsam die Beschlüsse des Gemeinderats, weitere Windenergieflächen in Eigenregie zu planen, aufheben.

Wir brauchen dafür im ersten Schritt in jedem der beiden Bürgerbegehren ca. 2.100 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern der Gemeinde Stockelsdorf, das entspricht 15% der Wahlberechtigten.

Im zweiten Schritt wird es dann einen Bürgerentscheid geben, bei dem ca. 4.200 wahlberechtigte Bürger der Gemeinde in die Abstimmungslokale gehen und Ihre Stimme abgeben und die einfache Mehrheit der Stimmen unser Vorhaben unterstützt.

Wenn wir unser Ziel erreichen wollen und
viele Menschen das unterstützen, werden wir es schaffen.

Begründung

Wir begründen unsere Bürgerbegehren wie folgt.

  1. Die Gemeinde Stockelsdorf ist mit dem bestehenden Windpark Obernwohlde mit 20 Windkraftanlagen, dem Windpark zwischen Tankenrade und Cashagen mit 6 Windkraftanlagen, dem im Bau befindlichen Windpark mit 4 Windkraftanlagen im Windpark Rohlsdorf bei Malkendorf, dem ausgewiesenen Vorranggebiet PR3 OHS 081 südlich von Curau, östlich von Dissau mit bereits beantragten 2 Windkraft-anlagen, der 1 Windkraftanlage am Krumbecker Hof, der 380 KV Ostküstenleitung und Elbe-Lübeck Leitung mit mehr als 44 Masten mit einer Höhe von ca. 60 m auf Gemeindegebiet und dem neuen 14 ha abdeckenden Umspannwerk Lübeck-West bei Pohnsdorf bereits jetzt stark belastet und erbringt bereits jetzt in Bezug auf die durch das Land Schleswig-Holstein zu erbringenden Anteile bis 2027 einen ausreichenden Flächenbeitrag im Sinne der Landesziele und damit wichtigen Beitrag zur Energiewende.

„Diese erheblichen Belastungen beeinträchtigen sowohl das Schutzgut Menschen und dessen Bedürfnis nach einem gesunden Wohnumfeld und nach Erholung in der Landschaft als auch das Schutzgut Landschaft mit der vertiefenden Betrachtung des Landschaftsbildes.“*

  1. Der Aufstellungsbeschluss öffnet die Tür zu einer weiteren Bebauung mit Windkraftanlagen und würde den Charakter unserer Orte erneut wesentlich verändern.
  2. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Ausweisung weiterer Windenergieflächen besteht nicht. Die Planung sollte allein dem Land überlassen bleiben.
  3. Der Ort Dissau grenzt auf der Westseite direkt an den bestehenden Windpark Obernwohlde. Ein weiterer Windpark auf der Ostseite würde die Bewohner, die bereits jetzt durch den Schattenwurf und Lärm des bestehenden Windparks belastet sind, unverhältnismäßig belasten.
  4. Die Orte Krumbeck und Obernwohlde grenzen auf der Nord- bzw. Westseite direkt an den bestehenden Windpark Obernwohlde. Ein weiterer Windpark auf der Ost- bzw. Südseite würde die Bewohner, die bereits jetzt durch den Schattenwurf und Lärm des bestehenden Windparks belastet sind, unverhältnismäßig belasten.
  5. Der Ort Krumbeck ist bereits jetzt durch Lärm der naheliegenden Autobahn stark belastet, eine weitere Belastung ist für die Bürger nicht zumutbar.
  6. Das geplante Windenergiegebiet liegt auf wichtigen Routen von Zugvögeln und wird von diesen regelmäßig durchflogen. Windkraftanlagen gefährden diese Zugvögel und andere seltene Vogelarten, die in diesem Gebiet ihre Brutstätten und ihr Revier haben.
  7. Eine angemessene Einbeziehung der betroffenen Bürger in den Dorfschaften der Gemeinde Stockelsdorf in die Entscheidung über die Windenergiegebiete hat nicht stattgefunden.

Gemeinderatssitzung 10.02.2025 – Einwohnerfragen- kommentierte Stellungnahme der Gemeinde

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 10.02.2025 haben wir für die Einwohnerfragestunde eine Stunde vor der Sitzung weitere Fragen eingereicht. Die Fragen zur Einwohnerfragestunde am 10.02.2025 finden Sie hier.

Diese Fragen konnten aufgrund der kurzen Vorlaufzeit nicht sofort beantwortet werden. Die Beantwortung erfolgt jetzt schriftlich bis spätetestens zur nächsten Sitzung am 31.03.2025. Seitens der Bürger besteht natürlich die Erwartung, dass die Beantwortung zeitnah erfolgt.

Drei Fragen wurden  von Bürgern gestellt, eine davon zur Aussage, der Gemeinde, dass die Planungen der Gemeinde nicht aus Profitstreben erfolgen, die zweite Frage sollte den Gemeinderatsmitgliedern noch einmal die Umzingelungswirkung und Lärmbelastung  in der Gemeinde Krumbeck deutlich machen und die dritte Frage beschäftigte sich mit den Gefahren für den Artenschutz. Die mündlichen Antworten waren aus Sicht der Fragenden unbefriedigend.

Die Aufstellungsbeschlüsse für die beiden Gebiete sind erwartungsgemäß gefasst worden. Vor der Abstimmung haben aber zwei Gemeindevertreter wegen Befangenheit den Raum verlassen. Mindestens einer der beiden war auch in Sitzung des Bauausschusses dabei. Dieses veränderte Verhalten führen wir zurück auf Frage 6c) unserer Fragenliste. Hier nochmal der Wortlaut der Frage: „Können Sie definitiv ausschließen, dass Einzelpersonen von den jetzigen und zukünftigen Entscheidungen zum Windkraftausbau finanzielle oder sonstige Vorteile erlangen.“

Am 03.02.2025 veröffentlichte die Gemeinde eine

Stellungnahme zur Nutzung der Gemeindeöffnungsklausel im Kontext des Windkraftausbaus 

Link

Diese Stellungnahme wirft neue Fragen auf, die wir am 10.02. in der  Einwohnerfragestunde der  Gemeinderatssitzung stellen wollen.

Allein das Bild auf der Stellungnahme verniedlicht die Planungen wie der Größenvergleich zeigt. Die dort abgebildetet Windräder entsprechen der Generation von 2010.  Die derzeit im Windpark Obernwohlde stehenden Windräder sind bereits 30 m höher und aktuelle Windräder sind doppelt so hoch. Und genau letztere können wir erwarten,  wenn weitere Windkraftanlagen in Stockelsdorf gebaut werden.