Archiv der Kategorie: Wirtschaftlichkeit

Interessante Links zu Beiträgen rund um das Thema Windkraftausbau

Uns sind in den letzten Wochen von vielen Unterstützern unserer Initiative Informationen und Webseiten zum Thema Windkraft zugesendet worden.

Videodokumentation: Die Windkraftkontroverse

Wir versuchen hier einen Überblick zu geben.

Themenübersicht

1. Energiewende allgemein und Wirtschaftlichkeit

2. Gesundheit

3. Umweltschutz/Gefahren

4. Artenschutz

5. Lärm

6. regionale Initiativen

zu 1. Energiewende allgemein und Wirtschaftlichkeit

 

04.05.25 Windkraft-Lügen entlarvt: Deutschland braucht viel weniger Anlagen als behauptet – FOCUS online

01.05.2025 Schattenseiten der Energiewende

25.03.2025  Energiewende: So lassen sich nach Ansicht der Stromkonzerne Milliarden einsparen beschreibt Einsparpoteniale durch einen koordinierten und fokussierten Ausbau erneuerbarer Energien

21.03.2025 „Klimaneutralität bis 2045“ Wo Schuldenmilliarden spurlos verdampfen beschreibt, dass die Klimaneutralität bis 2045 fast unerreichbar ist und Erneuerbare Energien derzeit erst 20% des Energieverbrauchs abdecken.

16.09.2024 Bis zu 1000 neue Windkraftanlagen in Nordfriesland: „Follow the money“ – oder die Lizenz zum Gelddrucken beschreibt gut, welche Profite Projektierer und Anlagenbetreiber aufgrund der EEG Subventionen erwirtschaften können.

03.09.2023 Streifall Windenergie Dieser 30 minütige Beitrag aus der ZDF Mediathek beschreibt die Konfliktsituation zwischen Naturschutz und Energiewende

 

 

zu 2. Gesundheit

16.03.2025 Gesundheitsgefährdung durch Windräder  Erklärt die oft unterschätzten Gefahren durch von Windkraftanlagen emittierte Luftdruckpulse

zu 3. Umweltschutz

10.03.2025 Giftige Rotorblätter von Windrädern als Zeitbomben beschreibt die Gefahren für die Umwelt, die von industriellen Windkraftanlagen für Boden, Wasser, Tiere und Menschen ausgehen

06.03.2025 Klage: Naturschutzverein will Windkraftanlagen in Bayern verhindern

16.05.2025 3 Flügelbrüche in 13 Monaten 
Im Windpark Alfstedt in Niedersachsen kam es zwischen September 2022 und Oktober 2023 zu drei Rotorblattbrüchen an baugleichen Windkraftanlagen des Herstellers General Electric. Nach diesen Vorfällen wurden alle fünf Anlagen des Betreibers Energiekontor aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Die Bruchstücke der Rotorblätter, bestehend aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK), verteilten sich über einen Umkreis von bis zu 1.800 Metern und kontaminierten umliegende Felder.

16.05.25 Bremervörde: Windrad geht in Flammen auf
Am 16. Mai 2025 geriet in Bremervörde, Niedersachsen, ein Windrad aufgrund eines technischen Defekts in Brand. Die Flammen erfassten sogar ein Rotorblatt. Die Feuerwehr konnte lediglich die Trümmerteile am Boden löschen, da ein Löschen des brennenden Windrads in großer Höhe nicht möglich war.

Beitrag von ENBW zum Recycling

zu 4. Artenschutz

11.03.2025 Abrieb von Windrädern für hohe PFAS-Werte in Wildschweinen verantwortlich?

zu 5. Lärm

zu 6. Ausbau in Schleswig-Holstein und regionale Initiativen bundesweit

25.03.2025  58 neue Windräder in Schleswig-Holstein – hier dürfen sie gebaut werden  Ergebnis einer Auktion der Bundesnetzagentur

26.03.2025  Diese Bäume fallen: Windkraft im Ebersberger Forst – So sieht es an den fünf Standorten aus

19.03.2025 Protestaktion in Vesperbild: 400 Menschen wehren sich gegen Windkraft-Projekt

13.03.2025 Historiker schlagen Alarm wegen Windkraftplänen bei Broock

11.03.2025 Protest gegen Windausbau in Westmecklenburg ruft Landrat auf den Plan

06.03.2025 Windpark bei Baiereck: Brummton raubt den Schlaf – hier dreht sich erst mal nichts mehr | swp.de

25.02.2025 Stockelsdorf: Pläne zu Windrädern und 380-kV-Strommasten sorgen für Protest

24.02.2025 Warum sich Emleben im Bürgerentscheid gegen den Bau von Windrädern entschieden hat

05.02.2025 Schwarz-Grün stoppt Vorhaben Der Bau von 1427 Windrädern in NRW ist in Gefahr

Schattenseiten der Energiewende

Schattenseiten der Energiewende: Risiken des unkontrollierten Photovoltaikausbaus – und wie Batteriespeicher helfen können

Die Energiewende gilt als ein zentraler Pfeiler im Kampf gegen den Klimawandel – und Photovoltaik (PV) spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Doch der rasante Ausbau von Solaranlagen in Deutschland birgt auch ernstzunehmende Risiken, insbesondere für die Stabilität unseres Stromnetzes. Die Bundesnetzagentur warnt inzwischen eindringlich: Der Solar-Zubau läuft aus dem Ruder – mit potenziell gefährlichen Folgen.

Das Problem mit der Netzstabilität

Im Jahr 2024 wurden 16 Gigawatt (GW) neue PV-Leistung ans Netz gebracht. Insgesamt summiert sich die installierte Leistung auf rund 105 GW. Das klingt beeindruckend – aber auch beunruhigend. Denn: Die Einspeisung von Solarstrom steigt dadurch rasant, oft ohne Rücksicht auf die tatsächliche Nachfrage im Netz.

Besonders problematisch sind dabei kleine PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern oder Balkonen. Diese speisen Strom unabhängig vom Marktpreis und aktuellen Verbrauch ins Netz ein. Das führt an sonnigen Tagen mit geringer Stromnachfrage zu einer gefährlichen Überproduktion, die die Netzfrequenz aus dem Gleichgewicht bringen kann. Schon minimale Abweichungen vom Sollwert von 50 Hertz können gravierende Folgen haben – bis hin zum Blackout.

Warum große Anlagen weniger problematisch sind

Größere PV-Anlagen ab 100 kW unterliegen der Direktvermarktung: Sie reagieren auf Preissignale und können bei Überangebot vom Betreiber abgeregelt werden. Bei kleinen Anlagen fehlt diese Steuerungsmöglichkeit jedoch oft. Laut Bundesnetzagentur sind rund 50 GW PV-Leistung nicht fernsteuerbar – ein enormes Risiko bei wolkenlosem Himmel.

Das Osterwochenende 2025 als Warnsignal

Ein Beispiel für die Problematik: Am Ostersonntag 2025 war die Stromerzeugung durch PV und Wind so hoch, dass sie den Verbrauch fast vollständig deckte. Doch fossile Kraftwerke, die als „Grundlast“ für die Netzstabilität notwendig sind, ließen sich nicht vollständig herunterfahren. Das Ergebnis: Ein Überschuss von mehr als 8 GW musste ins Ausland exportiert werden – ein Zustand, der langfristig weder planbar noch tragbar ist.

Teil der Lösung: Batteriespeicher (BESS)

Gerade angesichts dieser Herausforderungen können große Batteriespeicheranlagen (BESS) eine Schlüsselrolle übernehmen:

  • Pufferspeicher für Solarstrom: Batteriespeicher nehmen überschüssigen Strom aus PV-Anlagen auf und geben ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab – z. B. am Abend, wenn der Bedarf steigt.
  • Spitzenkappung (Peak Shaving): Sie helfen, extreme Solarspitzen abzufedern, indem sie kurzfristig große Energiemengen zwischenspeichern.
  • Netzfrequenzstabilisierung: Moderne Speicher reagieren blitzschnell auf Frequenzschwankungen und können gezielt Energie einspeisen oder aufnehmen, um das Stromnetz bei exakt 50 Hertz zu stabilisieren.
  • Entlastung regionaler Verteilnetze: In Regionen mit hoher PV-Dichte können lokale Speicher verhindern, dass Strom überlastete Netze zurückspeist oder gar abgeregelt werden muss.
  • Sektorenkopplung ermöglichen: Überschüssiger Solarstrom kann über Speicher auch in Wärmeanwendungen oder E-Mobilität integriert werden.

Richtig eingesetzt, wirken BESS also als stabilisierende Brücke zwischen volatiler Erzeugung und stetigem Verbrauch – und ermöglichen damit überhaupt erst einen sicheren, großflächigen Ausbau von Photovoltaik.

Aber auch BESS haben Risiken

So wertvoll Batteriespeicher für die Energiewende sind – auch sie bringen nicht zu unterschätzende Gefahren und Herausforderungen mit sich:

  • Brand- und Explosionsgefahr: Insbesondere Lithium-Ionen-Batterien können bei technischen Defekten in Brand geraten. Thermal Runaway – eine unkontrollierbare Kettenreaktion – ist schwer zu stoppen und benötigt zehntausende Liter Löschwasser.
  • Löschwasser-Entsorgung: Bei einem Brand entsteht kontaminiertes Löschwasser, das giftige Stoffe wie Schwermetalle und PFAS enthalten kann. Es muss als Sondermüll entsorgt werden.
  • Landschaftsverbrauch: Großanlagen benötigen hunderte Container auf mehreren Hektar Fläche, oft in ländlichen Gebieten. Dies kann zu Konflikten mit Anwohnern oder Landwirten führen.
  • Gefährdung der Bevölkerung: Bei Havarien, wie z. B. im US-Bundesstaat Arizona oder im australischen Victoria, kam es zu Evakuierungen, Verletzten und Sperrzonen.
  • Rohstoffbedarf: Die Produktion großer Speichersysteme verschlingt erhebliche Mengen Lithium, Kobalt und Nickel – Rohstoffe, deren Gewinnung ökologisch und sozial umstritten ist.

Daher fordern viele Experten, Bürgerinitiativen und Kommunen klare Sicherheitsvorgaben, Mindestabstände zu Wohngebieten und eine transparente Standortplanung für BESS-Projekte.

Was noch getan werden muss

Die Netzbetreiber verfügen über Maßnahmen wie Redispatching und Regelenergie, um kurzfristig auf Instabilitäten zu reagieren. Doch das sind Notfalllösungen, keine nachhaltige Strategie. Auch das neue Solarspitzengesetz soll helfen, PV-Spitzen zu entschärfen – ob es ausreicht, bleibt abzuwarten.

Langfristig braucht es:

  • Intelligente Steuerungssysteme, um auch kleine PV-Anlagen marktgerecht zu integrieren.
  • Netzausbau, besonders in Regionen mit hoher PV-Dichte.
  • Investitionen in BESS-Projekte, auf geeigneten Flächen und  unter Beachtung von Sicherheitsstandards und Umweltverträglichkeit.
  • Aufklärung und klare Vorgaben, um Betreiber kleiner Anlagen in die Verantwortung zu nehmen.

Fazit

Die Energiewende ist notwendig – aber sie darf nicht blindlings vorangetrieben werden. Ohne intelligente Regulierung, technische Nachrüstung und eine sichere Integration von Speichern droht aus dem Hoffnungsträger Photovoltaik ein Risikofaktor zu werden. Batteriespeicher können ein entscheidender Baustein für ein stabiles Stromsystem sein – wenn sie unter Einbeziehung der Bürger mit Augenmaß geplant, gesichert und in regionale Energiekonzepte eingebettet werden.

Erzielbare Pachten für die Besitzer der Flächen

Bis zu 350.000 € werden in Schleswig-Holstein derzeit pro Windkraftanlage und Jahr bezahlt.

Quelle: Terraren

Die taz berichtet am 14.10.2024 in ihrem Beitrag

Teure Pachten für Windkraftflächen

„Wer ein Grundstück an windreichem Standort sein Eigen weiß, kann damit inzwischen sehr viel Geld verdienen – denn angesichts der Ausbaupläne der Bundesregierung und der sich daraus ergebenden staatlichen Förderung für die Windkraft explodieren an guten Standorten die Flächenpachten.

Eine offizielle Statistik zur Pachthöhe gibt es zwar nicht, doch wo immer man sich in der Branche umhört, ist die Aussage die gleiche: Da läuft was aus dem Ruder….“

Wirtschaftlichkeit einer BESS Anlage mit 250 MW

Die Wirtschaftlichkeit einer 250 MW-BESS-Anlage (Battery Energy Storage System) in Deutschland hängt von vielen Faktoren ab – darunter Investitionskosten, Einnahmequellen, regulatorische Rahmenbedingungen und Betriebsstrategie.

Nachfolgend eine Übersicht mit realistischen Zahlen (Stand 2024/25):

  1. Investitionskosten (CAPEX)
  • Lithium-Ionen-System (Containerlösung)
    • Kosten pro MW: ca. 400.000–600.000 €/MW
    • Kosten pro MWh (bei 1h Speicherzeit): 200.000–300.000 €/MWh
  • Für 250 MW / 250 MWh (1h System):
    • Gesamtkosten: 100–150 Mio. €

(Bei 4h System → bis zu 300–350 Mio. €)

  1. Einnahmequellen (Revenue Streams)
  2. a) Primärregelleistung (FCR)
  • Volatile, aber attraktive Einnahmequelle
  • Aktuelle Vergütung (2024/25): 20.000–40.000 €/MW/Jahr
  • Für 250 MW: 5–10 Mio. €/Jahr
  1. b) Intraday-Handel / Arbitrage
  • Kaufen bei Stromüberschuss (niedriger Preis), verkaufen bei Knappheit
  • Ertragspotenzial: 30.000–70.000 €/MW/Jahr je nach Marktstrategie
  • 7–18 Mio. €/Jahr
  1. c) Redispatch 2.0 & Netzdienstleistungen
  • Teilnahme an Netzengpassmanagement
  • Zusatzpotenzial: 2–5 Mio. €/Jahr
  1. Betriebskosten (OPEX)
  • Wartung, Versicherung, IT, Personal, Pacht etc.
  • Typisch: 1–2 % der Investitionskosten/Jahr1–3 Mio. €/Jahr
  1. Beispielhafte Wirtschaftlichkeitsrechnung
Position 250 MW / 250 MWh BESS
CAPEX (Einmalig) 120 Mio. €
Jährliche Einnahmen (Summe) 15–30 Mio. €
Jährliche OPEX 2 Mio. €
Amortisationsdauer ca. 5–9 Jahre
ROI (über 15 Jahre) >100–150 % je nach Markt